Das WO-DE-Konzept

Das WO-DE-Konzept ist die Grundlage aller WO-DE-Schulungen.

Selbstverständlich wird es dem Alters- und Entwicklungsstand der Teilnehmer/Innen individuell angepasst und mit unterschiedlicher Methodik und Feingefühl vermittelt.

Allgemein

Das Konzept der WO-DE Sicherheitsschulungen basiert auf den Erkenntnissen der Individualpsychologen Alfred Adler und Rudolf Dreikurs: „Wenn du wissen willst, was du willst, musst du schauen, was du tust.“

Eine weitere Grundlage bildet u.a.das Recht auf Notwehr, das im Strafgesetzbuch in den §§ 32 ff geregelt ist: „... Notwehr ist diejenige Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder anderen abzuwehren ...“

Die Teilnehmer/Innen trainieren die verbale Selbstbehauptung und erkennen, dass sich niemand zum Opfer machen lassen muss. Sie lernen Verhaltensmuster zur Deeskalation (Abschwächung) und Beendigung eines Konfliktes ohne körperliche Auseinandersetzung.

Ist ein Kampf jedoch unausweichlich, soll eine gezielte Gegenwehr die Flucht ermöglichen. Dafür werden leicht zu erlernende, effektive Formen der Selbstverteidigung eingeübt.
Hilfsbereitschaft und ein gesundes Selbstbewusstsein werden gefördert: Stärken werden gestärkt, Schwächen werden geschwächt.

Wir versichern Ihnen:
Sollte ein(e) Teilmnehmer(in) am Ende der WO-DE-Sicherheitsschulung, aus der Sicht des verantwortlichen Trainers, das Ziel der Schulung nicht erreicht haben, so bieten wir an, die gesamte Schulung oder einzelne Tage unentgeltlich zu wiederholen.

Sensibilisierung

Einer unserer Schulungsschwerpunkte ist die Sensibilisierung. Die Teilnehmer/Innen sollen die eigenen Gefühle nicht verdrängen, sondern bewusst wahrnehmen. Sie lernen, gute und schlechte Gefühle zu unterscheiden. Sobald die Teilnehmer auf ihre unguten Gefühle hören, können sie Situationen, die eine Gefahr in sich bergen, besser erkennen und meiden.

Selbstbehauptung

Das Primärziel ist die verbale Selbstbehauptung. Die Teilnehmer/Innen erkennen, dass sie sich abgrenzen können: Sie haben die Möglichkeit und das Recht, unangenehme Situationen von sich aus abzubrechen. Sie merken, dass sich niemand in die Rolle eines „Opfers“ drängen lassen muss.

Um sich in Konfliktsituationen behaupten zu können, lernen die Teilnehmer/Innen bereits durch Körperhaltung, Gestik und Mimik Anti-Opfer-Signale zu setzen.

In Rollenspielen üben wir gezieltes Reden und nachdrückliches Nein-Sagen sowie das Abblocken unerwünschter Kontakte. Jede/r Teilnehmer/In ist hier mehrfach gefordert.

Gewaltprävention

Wir machen deutlich: Ein Kampf muss mit allen Mitteln verhindert werden. Einer körperlichen Auseinandersetzung geht meist Kommunikation verbaler und nonverbaler Art voraus. Jeder einzelne kann dazu beitragen, Konflikte ohne jede körperliche Gewalt zu beenden.

Wir besprechen und trainieren verschiedene Verhaltensmuster, die zur Deeskalation (Abschwächung) eines Konfliktes beitragen sowie auch Mimik, Gestik und Stimme/Tonfall.

Hilfe holen

Wir stellen dar, dass es sinnvoll und wichtig ist, sich Hilfe zu holen oder sich jemandem anzuvertrauen. Diese Erkenntnis ist gerade für Kinder bzw. Jugendliche von grundlegender Bedeutung. Wir spielen mit den Kindern verschiedene Möglichkeiten durch, wie sie Hilfe bekommen können.

Wir zeigen auch auf, wie die Teilnehmer/Innen am besten helfen können, wenn sich jemand anderes in einer Notsituation befindet ohne sich selbst zu gefährden.

Selbstbewusstsein

Durch unser gezieltes Training wird das Selbstbewusstsein der Teilnehmer/Innen gefördert. Das Selbstbewusstsein ist nicht angeboren. Es ist eine zentrale Eigenschaft, die sich von Kindheit an entwickelt. Ein Mensch, der Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit ausstrahlt, veranlasst seine Umgebung, ihm mit Wertschätzung gegenüber zu treten. Die Unantastbarkeit ist weitgehend gesichert.

Mehr Selbstbewusstsein hat auch Auswirkungen auf den eigenen Körper. Durch die Körpersprache können eindeutige Signale nach außen gegeben und Komplikationen vermieden werden. Selbstbewusstsein können die Teilnehmer nicht durch theoretisch vermittelte Verhaltensweisen „lernen“. Nur durch praktisches Training können sie erfahren, welche psychischen, physischen und praktischen Fähigkeiten und Möglichkeiten sie haben.

Stressbewältigung

Unser WO-DE Schulungskonzept beinhaltet Übungen zur Stressbewältigung.

Stress ist ein Zustand der höchsten inneren Anspannung. Auslöser für Stress ist eine extreme körperliche oder seelische Belastung, z. B. eine plötzliche Bedrohung.

Äußere Stresssymptome sind u.a. Hautblässe, Pupillenerweiterung sowie eine Beschleunigung von Puls und Atmung. Stress kann zu einer Überreizung der Nerven führen, zur Beeinträchtigung der rationalen Fähigkeiten oder sogar zu einer Denkblockade, was in Notsituationen verheerende Folgen haben kann.

Wer völlig unvorbereitet überrascht wird, reagiert meist kopflos. Deshalb sollte man bestimmte Konfliktsituationen im Vorfeld einmal gedanklich durchspielen. Dann ist man in der Lage, bei einem plötzlich auftretenden Konflikt seine geistigen Fähigkeiten besser einzusetzen, Wahrnehmungsverzerrungen zu mindern, die berühmte „Schrecksekunde“ zu vermeiden und seine Handlungen sicher zu gestalten.

Die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten werden mehrfach in praktischen Übungen und realitätsnahen Rollenspielen vertieft. Jede/r Teilnehmer/In übt individuell, in einer vom Trainer kontrollierten Stress-Situation nicht „den Kopf zu verlieren“, sondern handlungsfähig zu bleiben und sinnvoll und angemessen zu reagieren.
So können sie nicht nur Notsituationen, sondern auch Alltagsereignissen innerlich ruhiger und gelassener begegnen.

Rollenspiele:

In unseren praktischen Übungen und realitätsnahen Rollenspielen werden die unterschiedlichsten Situationen simuliert. Die Teilnehmer können ihre erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten vertiefen. Sie werden bestärkt, ihr Recht auf die eigene körperliche Unversehrtheit wahrzunehmen.

Es ist wichtig, dass die Teilnehmer ihre eigenen Stärken und Ressourcen bewusst erfahren. So können sie die Kompetenz entwickeln, auch unter Angst oder Stress sinnvoll, angemessen und selbstsicher zu handeln.
Rollenspiele vermitteln Erfolgserlebnisse und fördern ein gesundes Selbstbewusstsein. Die Trainer gehen individuell auf bereits vorhandene Verhaltensweisen oder Verhaltensmuster ein.

Selbstverteidigung:

Wenn eine körperliche Auseinandersetzung trotz aller Bemühungen nicht verhindert werden kann, dann muss eine gezielte körperliche Gegenwehr erfolgen: Der Kampf muss so schnell wie möglich beendet werden, damit eine Fluchtgelegenheit entsteht.

Dafür empfehlen wir einige wenige Techniken, die einfach, aber sehr effektiv sind: Vor allem Tritte oder Schläge, die gegen das empfindliche Schienbein oder, falls nötig, zwischen die Beine gesetzt werden. Diese Techniken irritieren den Angreifer, schrecken ihn ab und erregen die Aufmerksamkeit möglicher Helfer. Bei entschlossener Durchführung wird der Täter vorübergehend kampfunfähig.

Wir üben diese Techniken mit den Teilnehmern/Innen im Vollkontakt, d.h. ein minimal, gerade ausreichend geschützter Trainer stellt sich als „lebendes Trainingsobjekt“ zur Verfügung. Die Teilnehmer/Innen können dadurch ihre Hemmschwelle überwinden und trauen sich, eine lebende Person zu treten oder zu schlagen. Dabei lernen sie, unter welchen Umständen eine körperliche Verteidigungs-Technik eingesetzt werden darf und wann dies nicht gestattet ist. (Gem. Strafgesetzbuch §§ 32 ff „Notwehr“).

Unsere Erfahrung zeigt, dass man für eine realistische Selbstverteidigung nur wenige wirkungsvolle Techniken braucht, die leicht zu erlernen, gut zu merken und jederzeit anwendbar sind. Kampfsport ist hier nicht geeignet, er ist zu aufwändig. Das Durchschlagen eines Brettes ist nicht dazu geeignet, diese Hemmschwelle abzubauen. Ein Brett atmet und bewegt sich nicht. Es ist nicht mit einer lebendigen Person zu vergleichen.

Zu den Kampfsportarten zählen z.B. Boxen und viele asiatische Sportarten wie Karate, Judo, Taekwondo. Sie fördern Körperbeherrschung, Ausdauer, geistige Entwicklung und Willenskraft – diese Teilaspekte können für eine realistische Selbstverteidigung durchaus nützlich sein.

Kampfsportarten müssen jedoch jahrelang regelmäßig geübt werden, um sie zu beherrschen und sie unterliegen einem Ehrenkodex sowie strengen Fairness-Regeln. Außerdem zeigen sie oft mehr als 100 verschiedene Abwehrsituationen mit teils komplexen Bewegungsabläufen auf, die meist völlig realitätsfremd sind.
Deshalb sind Kampfsportarten für eine realistische Selbstverteidigung „auf der Strasse“ nicht geeignet.
Die WO-DE- Sicherheitsschulungen haben mit Kampfsport nichts gemeinsam.

Unser Leitgedanke:

Die WO-DE Sicherheitsschulungen fördern ein gesundes Selbstbewusstsein, stärken das Selbstwertgefühl und festigen die Ich-Stärke. Die Teilnehmer lernen und üben im WO-DE Kombinationstraining, wie sie sich in Gefahrensituationen sinnvoll und angemessen verhalten können. Darüber hinaus werden sie auch befähigt, sich im Falle eines körperlichen Angriffs wirkungsvoll zu verteidigen.

Der Kampf, der nicht stattfindet, ist der beste Kampf! Dieser Gedanke hat oberste Priorität in den WO-DE Sicherheitsschulungen!